
Herbstmorgen
D er Himmel zeigt die erste Röte,
verschämt noch und erst zögerlich –
ein Vogel zwitschert gleich ’ner Flöte,
es klingt verhalten heimatlich.
Tautropfen blinken tausendfach,
sind wie das Heer der Sterne –
wohl in dem grünen Blätterdach,
in armesweiter Ferne.
Der Nebel steigt in breiten Bahnen,
aus tiefen Schluchten licht empor –
das sind des Nachtgeist’s Heeresfahnen,
sie streben zu des Himmels Tor.
Sie ziehen auf zur letzten Schlacht,
bis sie ermattet fliehen –
und weichen dann der Sonne Macht,
die sie friedlich läßt des Weges ziehen.
© ee
Bild von Frauke Riether auf Pixabay