
Morgenfrühe
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Die Turmuhr hat grad fünf geschlagen.
Dämmerung erfüllt den Raum.
Von wirren Träumen bin ich aufgewacht –
sinn‘ ihnen zögernd nach.
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Morgenwind bläht die Gardinen,
wie Segel, die mein Traumschiff krönten.
Horch! Vogelsang –
der Horizont strahlt auf in rotem Gold.
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Wolken schmücken sich mit Feuerbändern.
Licht mischt sich in das Himmelsblau,
taucht meine Welt in Glut und Strahl –
Der letzte Stern – vorbei –
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Doch eh ich’s blinzelnd richtig wahrgenommen,
fallen die Augen mir wieder zu –
schlafe, geborgen nun im Licht;
träum‘ wie ein Kind dem lauten Tag entgegen.
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Gertrud Everding
©Gertrud E.
