
Weißt du noch . . .
Die Sommerrosen aus der Zeit –
weißt du noch wie sie rochen?
Die Jugend – sie liegt lang schon weit –
als wir in Hecken uns verkrochen.
Ob wir was ausgefressen hatten –
oder weil es bloß so schön,
manchmal war es kühler Schatten –
der uns ließ den Himmel seh’n.
Süßgeahnte fremde Welten –
noch nicht gefühltes dunkles Glück,
wie oft begann man uns zu schelten –
zog uns in Unschulds Welt zurück.
Doch jedes Riechen prägte Male –
mit jedem Fühlen loderte – zuerst der Kern,
und dann die Schale –
jeder Blick rückte die Kindheit fern.
Bis sie in tausend kleinen Stücken
füllte der Jugend engen Raum –
der Kindheitswelt mußt’ man entrücken,
es blieb uns immer nur der Traum.
Drum lebe, wenn du Kinder findest –
egal auch wo auf dieser Welt,
den Traum zurück – indem du bindest
die Seele nicht an’s große Geld
Ich sehe Feuermale streichen –
der Geist entweichet aus der Flasche,
wenn wir uns nicht die Hände reichen –
liegt Unschuld bald in Schutt und Asche
© ee
