
Le désir.

Le désir.
geduldet in geborgter heimat
mit dem wunsch nach bleiben
ohne nach sternen zu greifen
nur den gemeinsamen mond küssen
mit den augen,
als geschwister.
© Chr.v.M.
Waves of Time.


die verantwortung.
und dann ist es ein gleiten nur
als hätten alle himmel sich
gegen euch verschoben.
es lodert hass
es brennt das braun
dort wieder in den köpfen.
und nun gehen wir suchen
noch immer verzweifelt
und finden nirgends
menschlichkeit.
© Chr.v.M.


Friedens-Nobelpreis …
Frieden ist ein schwierig’ Wort,
kommt’ leicht oft über Kriegers Lippen –
dahergesagt an vielen Ort’,
wo Blut strömt über bleiche Rippen.
Kein Wort wohl in des Schöpfers Welt
wird so mißbraucht, so vergewaltet,
wohl häuf’ger noch als das Wort Geld,
das Machteshungers Welt gestaltet.
„Frieden“ erweckt bunte Bilder
in vieler Menschen Hoffenssinn –
doch meist sind’s nur Reklameschilder,
mit Gift und Sprengstoff mittendrin.
Da wird ein Preis wohl ausgelobt,
der zu Beginn auch wohl recht ’nobel‘ –
sollt’ Hoffnung wecken wo Krieg tobt,
sollt’ wertvoll sein wie Königs Zobel.
Geworden ist aus ihm ‘ne Masse,
wie Ware auf des Hökers Karren –
mit Qualität der Unterklasse,
für die Begier der Völker Narren.
ewaldeden2019
© ee


Mein Land . . .
Ich kehre weiß gekleidet zurück
und weine viel – wie sie wissen
ich werde begraben hinter dem Glück
und schwebe über den Wolken
ich werde Nebel – ich werde Zeit
ich kehre zurück – wie sie wissen
ich gewande mich schwarz und weine in Trauer
ich harre in Stille für die Toten der Mauer
ich bezeichne die Täter
und schlucke die Tränen
ich kehre zurück – wie sie wissen
ich male die Farbe der Unschuld
und lasse das Land dem Verbrecher
ich kehre zurück – eine fliegende Seele
die über den Wohnstätten schwebt
ich schütze die Kinder – und werde zur Rose
damit die Liebe weiter lebt
ich kehre zurück – wie sie wissen
ich werde zur Blume
die sprießt auf den Gräbern
es schließt sich der Ring um den Sand
ich werde mich freuen
der alten Getreuen
und grün wird das blutige Land
ich kehre zurück – wie sie wissen
Die Gefühle meines syrischen Freundes Muhamad von mir in deutsche Worte gesetzt
ewaldeden
© ee


the burden.
wo ist die zuversicht
die adresse des glückes gibt es nicht
sicherheitshalber ein lächeln
zwischen den tränen der furcht
we thought those days
woud never come again
wir hofften es zu schaffen
glauben bleibt als kompaßnadel
zahlt ihr empört die zeche
um aus der ferne
überrollt zu werden
von hilflosen herzen
oder wir, mit gekrümmten rücken
zwischen den verzweifelten
auf der suche nach der adresse
der hoffnung.
© Chr.v.M.

laute Angst.

im Schein der Lichterkette
würfeln wir stumm
zwischen dem vermeintlichem Ruhepol
um den Verstand
zu mehr Menschlichkeit.
© Chr.v.M.

Gegen das Vergessen

wo sie welken.
lass mich das raunen empfinden
nach der empörten entäuschung
von unfassbarem
trotzig kopfleer entschieden
über den hoffnungen flüchtender
bis die helden welken vor scham.
© Chr.v.M.

Gegen das Vergessen

Dort.-There !
Wir werfen uns Worte zu
um die Sorgen zu bedecken
und betreten Häuser
die unsere Ängste einschliessen.
Dort aus geschlossenen Fenstern
welken die Hoffnungen
Euch entgegen.
© Chr.v.M.

Gegen das Vergessen.

powerless
wir hatten worte gesammelt
um das enttäuschen zu verstecken
sagst du
nun sitzen wir
in den schatten der buchstaben
um das wort HILFLOS zu ersetzen
hörst DU, fragst du
im klang der winde
wie sie fielen
die buchstaben
mit der entäuschung,
über all das unbegreifliche.
© Chr.v.M.


dare to do something…
dare to do something…
Halten wir das Feuer an
die Angst sie hält die Herzen warm
und die Natur erstrahlt in Weiß
und in den Augen brennt es heiß
um still den Schrecken zu bedecken
als würde Alles sie verstecken
Nachrichten laut in diesen Tagen
sie sagen, wir klagen,
erstarrt im wagen.
Weinend zittern wir
erschrocken
im Glasgarten.
© Chr.v.M.


spero
wir sääen neue träume
auf märchendächer
die ihr zukunft nennt
dabei das lachen bewahren
herzgespalten
auf einem bein in neuland
das andere doch immer noch
in der zerlegten heimat.
© Chr.v.M.

.
Splitterzeit.
Splitterzeit.
zelebral zerlegt das jahr
brechen bildhaft wunden auf
die wir sahen auf den gesichtern
als das wort flucht trieb
auf glühenden winden
die bürde zweier welten
mit der ungestillte sehnsucht
nach friedvoller geborgenheit
euch und vielen hoffnungssuchenden
– zwischen uns die weite leere –
in eine ausgebrannte zukunft.
© Chr.v.M.

Skarabäus.
.
Skarabäus
An zersprießnen Fäden
klebt die Spur
der Trauerkalesche.
Meine Erinnerungsflucht
abgeworfen
in Wegrandworte.
Immer wieder
Neugeboren
in verloren geglaubten Sätzen.
© Chr.v.M.

waves of time : كتم يشكون
du sagst
sie haben die sonne zerschlagen
hinter dem rücken der eltern
vor deinen augen brannte die hölle
und in dir tastet das herz
nach hoffnungsland
du weinst, sagst du
die tränen der vielen
sie öffnen nur keinen himmel
sie schwemmen die ängste
über unbekanntes
mit verschlossenen lippen
klagelieder werfen
auf die not zwischen vielen
gib mir hoffnung,
sagst du
und ich zerbreche
neben dir
verantwortungs schwer…
© Chr.v.M.

Stolperfalten.
.
An deiner Rinde
geduldige Ameisenwanderer,
sieh die ewig Fleißigen
wie sie sich abmühen,
aufraffen über die Holzfalten
hinter der Parkbank,
auf der die Jugend lümmelt
vor dem Leben geflüchtet
in ihrer Zeit
der Mutlosigkeit.
© Chr.v.M.
.

التوقيت الشتوي
.
Getragen die brüderliche Schwere
auf unserem Rücken
mit dem Gesang der Religionen
auf den Lippen
der Geist im Schmelztiegel
der Kulturen
unter dem Flammenmeer
der verängstigten Gefühle
bleiben wir Menschen
du und ich
und teilen als Freunde uns
Sonne und Nacht.
© Chr.v.M.

Death and we.
Death and we.
Wenn die Nacht anbricht
nach unseren Tagen
stehen wir uns dann
als Fremde gegenüber
um den lautlosen Flug
der mutlosen Seelen
zu hören
im grellen Licht
schweigend ?
Gemeisselt dann dort
in die nackte Wand
die späten Erkenntnisse :
Wir waren ALLE
Schwestern und Brüder
bis der rote Punkt
vor Scham aufleuchtet
und die Sterne
weinend erlöschen ?
© Chr.v.M.